
Wer bin ich heute, jetzt gerade? An welchem Punkt meines Lebens stehe ich? Und: Wer könnte ich in zwei Jahren sein? Wer wird mir dann aus dem Spiegel entgegen schauen?
In seinem neusten Langzeitprojekt richtet Mats Staub sein Interesse an Menschen und ihren Geschichten auf die Gegenwart und die nahe Zukunft. Im Mittelpunkt steht das lebendige Individuum, das unablässig in Bewegung ist, das sich
wandelt und wächst. «Jetzt & Jetzt» ist eine Momentaufnahme, eine Konservierung des Augenblicks auf Wiedervorlage: der erste Teil des Projekts wird im Laufe der diesjährigen Ruhrtriennale in Bochum erarbeitet, der zweite in zwei Jahren.
Gesucht werden Menschen, die im Ruhrgebiet leben und die sich auf zwei weit auseinanderliegende Begegnungen einlassen wollen, die Lust haben, über sich nachzudenken, die gerne Briefe schreiben, und die bereit sind, ihre Gedanken mit Mats Staub zu teilen und Teil eines Kunstwerks zu werden. Für jedes Lebensjahr von 8 bis 80 Jahren wird ein:e Teilnehmer:in gesucht – jede:r wird zwei verbindliche Termine erhalten, den ersten im August/September 2021, den zweiten im Frühling 2023. An beiden Terminen, die jeweils etwa 60 Minuten dauern, werden die Teilnehmenden in ein Gespräch mit sich selbst verwickelt: sie werden ihrem Spiegelbild gegenüberstehen, ihre Lieblingsmusik hören und dabei gefilmt werden, und sie schreiben von Hand einen Brief an ihr zukünftiges Ich. Dieser Brief wird sicher aufbewahrt bis zur Wiederbegegnung in zwei Jahren. Aus den Aufnahmen und Texten entsteht ein neues Werk, das während der Ruhrtriennale 2023 präsentiert wird.
Interessierte melden sich gerne per Email über jetzt [at] ruhrtriennale.de und werden um Folgendes gebeten: Nennen Sie uns Monat und Jahr, in dem Sie geboren wurden; suchen Sie ein Foto von sich, das vor zwei Jahren gemacht wurde; senden Sie es uns und beschreiben Sie bitte in ein paar Sätzen, welche Veränderungen Ihnen dabei zwischen damals und heute aufgefallen sind. Zuletzt benötigen wir noch eine Telefonnummer, unter der wir Sie erreichen können.
Credits
Idee, Konzept, Leitung: Mats Staub
Kamera: Benno Seidel
Technische Leitung: Hanno Sons
Projektentwicklung: Elisabeth Schack, Matthias Stickel
Dramaturgie: Simone von Büren, Frederieke Tambaur
Produktionsleitung: Nina Bade, Barbara Simsa
Recherche: Nina Bade, Olivia Marschalek, Timo Kemp
Pflanzenpatin: Stefanie Matjeka
Produktion: zwischen_produktionen
Koproduktion: Ruhrtriennale