Amsterdam, 10. September 1993

«Ich möchte, dass du genau weißt, wie es mir geht, meine Verwirrung, meine Unruhe, dann wieder das warm ausströmende Herz; Angst – ja auch viel Angst, weil ich es (wie bereits am Telephon gesagt), weil ich ‹es nicht glauben kann›.»

Amsterdam, 05. Oktober 1993

«Es ist der erste Abend wieder ohne Dich, heute in Allerfrühe haben wir uns vor den Passengers-Barrikaden verabschiedet, schnell + kurz, wahrscheinlich eh besser, denn: wann sollte der Punkt sonst kommen, wo wir auseinander sollten!? Fast schlafend bin ich zurück in die Blasius, das rote Licht schien noch, die Papageienblumen und weißen Lilien schlummerten noch dahin, Dein Atem noch in der Luft, Dein Geruch in den Bettdecken, der Nachhall Deiner Umarmungen auf meinem Körper, IN meinem Körper, im Ganzen von mir; ich bin noch (angenehm) müde und vor allem tief erfüllt von den teuren Stunden mit Dir, von allem, was Du mir gibst. Noch nie habe ich je so was erlebt: in so vielen Bereichen etwas zu bekommen, was ich wirklich BRAUCHE.»

Gelesen von:

Angela Glechner

Gesamtdauer:

4'59''

Kommentar von Amelie, die 1993 in Amsterdam studierte: «Die beiden Briefe sind an meinen jetzigen Mann, als wir uns gerade kennen gelernt hatten. Er war wie vom Himmel gefallen, es gab viele innere Turbulenzen, Aufbrüche und viel Liebe.»