Wien, 10:23 – 11:33, 10. September 1998

«Beim Herumblödeln im Internet bin ich via Österreich auf Karate gestoßen. Ich fürchte, ich werde künftig zu Dir wirklich höflich sein müssen, wenn Du Dich jetzt unter die Schläger begibst ... ;-)=»

Wien, 07:25–10:59, 25. September 1998

«Na du bist ja wirklich lieb! Hast du extra ins Sperl gschaut, ob ich dasitz?! Natürlich habe ich in der Zeit an dich gedacht, aber ich habe meinen Hunger nach dir zurückgestellt – die Dame ist unfrei, da lege ich die Hände in den Schoß – was schlägst du vor? Auf gut Glück will ich nicht im Sperl einsitzen – trainierst du jeden Abend?»

Wien, 08:23–09:25, 28. September 1998

«Verzeih, dass ich mich nicht gerührt hab. Bei uns war der Teufel los. Psycho total (d.h. Tränen, Gekreisch, Selbstanklagen, Versöhnung). Weiß noch nicht, wie’s weitergeht.»

Wien, 08:27–09:15, 12. Oktober 1998

«Ahhh, das Leben ist wieder schön, Hannah ist da – aber wieso bin ich ein Jockey??
ich arbeite heute bis 16 Uhr 30 und keine Sekunde länger – und du?? Freu mich sehr hab viel an dir rumgedacht.»

Wien, 08:32–14:23, 13. Oktober 1998

«kaum geschlafen viel geweint sehr erschöpft hunderte Wohnungsinserate rausgezappt»

Wien, 09:03, 14. Oktober 1998

«noch mal vielen Dank dass du gestern so plötzlich aufgetaucht bist – ich hab mich so riesig gefreut!! Und dass du unten beim Rad gewartet hast – allerdings kommst du so ganz tief in mein Herz hinein wenn du mich überraschst bin ich ja völlig ungeschützt»

Wien, 08:20–08:47, 15. Oktober 1998

«Darf ich heut wieder bei dir schlafen?»

Wien, 15:16–15:53, 19. Oktober 1998

«Wenn’s dir recht ist, komm ich dann so um halb neun oder du holst mich ab. Ich bin total müde und müsste eigentlich so viel in MEINER Wohnung herrichten, aber was soll’s, mich zieht’s zu dir.»

Wien, 07:23, 20. Oktober 1998

«Darf ich dich bitte bitten: Rück nicht mit Sachen raus, wenn du gehst – wenn wir sie nicht ausstreiten können, schlepp ich sie den ganzen Tag mit und sie ziehen mich runter.»

Wien, 10:36–10:44, 28. Oktober 1998

«bitt schön ich brauch jetzt Luft und Abstand, mir ist jetzt eindeutig zu viel, was und in welchem Ausmaß du von mir was willst. Zusätzlich zum Privatleben, das ich mit dir sehr genieße, ist für mich ein privates Privatleben von höchster Not.»

Wien, 09:34–11:30, 05. November 1998

«Hab Sehnsucht nach dir. Wo bist du?»

Wien, 10:55–11:09, 09. November 1998

«Gemma auf eine Suppe oder Ähnliches heut Mittag. Ich muss nur kurz aufs Juridicum.»

Wien, 08:59–09:46, 11. November 1998

«Und? Willst du?»

Wien, 09:54–14:28, 12. November 1998

«Was ich jetzt brauche, sind alle möglichen möglichkeiten für jobs. Wahrscheinlich ist es sogar besser, selbständig zu werden – doch mit was?! Es tut mir natürlich wahnsinnig leid, dass gleich zu Anfang unsere Liebe so belastet wird, ich halt’s im Kopf nicht aus. Es hätte unbelastet bleiben sollen. Wie soll ich jetzt fröhlich für dich sein? Wie kann ich jetzt noch wertvoll für dich sein?»

Wien, 08:36–12:20, 13. November 1998

«Alles, was liebevoll und effizient ist, möchte ich an mir zulassen. Weinen kann ich nachts auch noch ausgiebig. Das Zittern hat aufgehört. Alles zu seiner Zeit, wenn es machbar ist…»

Wien, 09:36–10:02, 16. November 1998

«Wen ich mir da angelacht habe? Einen, der mir ähnlich ist. Das ist neu für mich und tut mir gut. Bo, ich denk an dich!!»

Wien, 15:58, 18. November 1998

«Lieber, ich find die bewerbung ganz gut, aber man spürt dich meinem geschmack nach zuwenig, und das ist dein großes plus. ich hab gleich aus – details und vorschläge am abend»

Wien, 09:53–15:54, 19. November 1998

«es war zum schweben! Ich werd fest trainieren, bizeps, back, etc. Du willst wissen, wo ich liege? Vor dir auf der Erde!»

Wien, 09:34, 01. Dezember 1998

«Wenn Kinder fangen spielen, gibt es einen Ort, an dem sie nicht gecatched werden können; dieser Ort heißt, wie dir sicherlich geläufig, Leo. Du bist mein Leo. Ich liebe dich und dein Bäuchlein und besonders alles, was südlich davon liegt. Nicht zu verachten ist auch der Norden!»

Wien, 11:22–11:32, 16. Dezember 1998

«PS: Ich sage dir das auch so gerne, weil sich dann jedes Mal meine Familiengegend aufrichtet.»

Wien, 08:00–17:03, 17. Dezember 1998

«Lieba! Heut bin ich mit der Melodie aufgewacht, die’s in der Disko gespielt haben und zu der du mich fliegen hast lassen. Mmmhhhh!!!»

Gelesen von:

Julia Fellerer und David Wagner

Gesamtdauer:

24'01''