Wien, 06. Oktober 2005

«Martina, seit gestern würde ich auch für Dich auf jede Bühne gehen und es Zehntausenden zurufen… Du bist eine wunderbare Frau!!!»

Wien, 12. Oktober 2005

«Zur Zeit, und damit meine ich die nächsten Stunden und hoffentlich nicht länger, sind einige Steine nicht auf dem anderen für mich. Ich war wahrscheinlich mit so manch einer Äußerung schon wieder im ‹nächsten Leben›, nicht im Heute (z.B. als ich sagte, ich fühlte, als hätten wir vorige Woche geheiratet… ich hätte gerne einen Segen für uns… usw.), wie töricht von mir.»

Wien, 14. Oktober 2005

«So schnell geht das? – Nachdenkpause? = Trennung auf Zeit? Wie lange? Was habe ich zerstört? Hab ich Dich so sehr verletzt? Wo ist das Zusammenhalten? Wo bleibt das doch so wichtige Zusammensein, um das Tiefere in uns kennen zu lernen? Um das Vertrauen zu stärken, nicht es anzukratzen?»

Wien, 15. Oktober 2005

«Wenn mir vor unserer Bekanntschaft bewusst gewesen wäre, dass ich noch gar nicht reif für eine neue Beziehung bin, weil meine ‹Geschichte› noch viel zu früh und zu kurz her ist, dann hätten wir uns nie kennen gelernt und ich hätte Dir nicht diesen Kummer bereitet. Ich weiß, dass ich Dir großen Schmerz zufüge und mir tut es weh, diesen Brief zu schreiben.»

Wien, 17. Oktober 2005

«Ich verstehe, dass Du für mich nur mehr Zynismus und Verachtung empfindest, aber: glaubst Du wirklich, ich habe Dir zum Spaß wehgetan – glaubst Du das wirklich!?»

Wien, 19. Oktober 2005

«Du reduzierst alles auf Negatives, am meisten wohl bei Dir selbst.»

Wien, 20. Oktober 2005

«Obwohl wir es dabei ‹bewenden› lassen wollten, schreibe ich Dir doch noch einen Brief. Schau, auch ich tu mich mit manchen Deiner Gedankengänge schwer, z.B. warum Du aufs Kuvert schreibst ‹Nicht wegwerfen› – nimmst Du tatsächlich an, ich würde einen Deiner Briefe ungelesen wegwerfen!? Ich habe auch keinen der gelesenen weggeworfen…»

Wien, 30. Oktober 2005

«Dieser Nachmittag unseres Zusammenseins war wunderschön, angenehm, beruhigend und erregend gleichzeitig… und… noch Einiges mehr. Da wir uns gegenseitige Offenheit entgegenbringen wollen, werde ich etwas sehr Persönliches und Intimes ansprechen. Ich habe lange überlegt, ob ich dies tun soll, da ich Dir weder zu nahe treten will, oder Dich auch nur im geringsten verletzten will.»

Wien, 09. November 2005

«Auch ich Gefühls-Neanderthaler habe gemerkt, wie wir uns näher gekommen sind. Anscheinend hast du wieder ein kleines ‹Türchen› in mir aufgemacht.»

Gelesen von:

Sabine Geisler und Andreas Walter

Gesamtdauer:

20'14''

Martinas Kommentar (2005): «Wir lernten uns vor einigen Monaten kennen. Diese Briefe halfen uns sehr, zueinander zu finden und ich empfand dies als äußerst wichtig, auch schriftlich miteinander verbunden zu sein. Zwei ‹gebrannte Kinder› wollen einen gemeinsamen Weg finden. Dies stand dabei im Mittelpunkt.»