1/1

Feiertage stellt Fragen zum eigenen Lebenslauf, sehr persönliche Fragen, die sich jedoch mit einer einzigen Zahl beantworten lassen. Zu jeder Frage wird ein Video präsentiert, das Menschen zeigt, denen diese Fragen soeben gestellt wurden, und das den Prozess bis zu ihren Antworten verfolgt. Man sieht Gesichter, die ihr Leben Revue passieren lassen–Gesichter, die sich von Frage zu Frage weiter ergründen lassen–, und hört Antworten, die dazu einladen, in Zahlen zu lesen.

2022/23 realisierte Mats Staub eine Weiterentwicklung des Projekts mit Menschen aus unterschiedlichen Lebensphasen, die alle mit der Hochschule St. Gallen verbunden sind: Studierende, Dozierende, aktuelle und ehemalige Mitarbeitende der Universität–gut 20 Personen im Alter zwischen 18 und 89 Jahren nahmen an diesem Projekt zwei Mal teil und beantworteten im Abstand von genau einem Jahr dieselben Fragen.

Die Aufgabe für die Teilnehmenden war jeweils, die in der Frage verwendeten Begriffe selbst zu definieren (was bedeutet für mich “verliebt” oder “sich verlassen können”?) und dann möglichst exakt mit einer Zahl zu antworten. Während sie ihr Leben Revue passieren lassen, sind in ihren Gesichtern verschiedenste Emotionen zu betrachten: man sieht Menschen im Prozess des Erinnerns und der Selbstbefragung, und es lässt sich die Fülle an Gelebtem und Gefühltem hinter der Zahl erahnen, die zugleich die einzelne Erfahrung schützend verhüllt. 

Stationen

2024

St. Gallen

Hochschule St. Gallen, SQUARE

2022

St. Gallen

Hochschule St. Gallen, SQUARE

2019

Paris

Centre culturel suisse

Pfäffikon

Vögele Kultur Zentrum, Faszination Gesicht

2018

Lausanne

Théâtre Vidy, Festival 'programme commun'

2016

Biel

Nacht der 1000 Fragen

Zürich

Helferei

Baden

ThiK

2015

Basel

Universitätsspital (Kaserne unterwegs)

Fribourg

Festival Belluard Bollwerk International

Stuttgart

insight

2014

Lugano

FIT Festival

2013

Basel

Museum der Kulturen

2012

Prag

Pražský divadelní festival německého jazyka

Braunschweig

Festival Theaterformen

2011

Luzern

Kleintheater

Zürich

Gessnerallee

2010

Basel

Kaserne

Presse

«Das Gesicht wird zum Ort des Theatralischen. Die Befragten werden zu Projektionsflächen, die Zuschauer dichten ihnen Geschichten an oder denken an Selbsterlebtes. Mittels der anregenden Installation gelingen Gedankensprünge und Diskussionen mit anderen über die kniffligste Frage.»
Neue Zürcher Zeitung, 21.01.2011

«Man kann die raffinierte Installation mit detektivischem Ehrgeiz, zur spielerischen Selbstbefragung oder mit soziologischem Interesse betreten. Oder aber das Antworten delegieren und den Befragten zuschauen, wie sie nachdenkend, stumm zählend und mit Zahlen erzählend ihr Leben Revue passieren lassen.»
Tages-Anzeiger, 21.01.2011

Credits

Idee, Konzept, Leitung: Mats Staub
Kamera: Matthias Stickel, Benno Seidel
Produktion: zwischen_produktionen

Back
Next