Spielfeld [maschinengeschrieben], 21. Februar 2001

«Komisch....
Wir verstehen uns.
Wir tun etwas füreinander.
Wir denken öfters an uns.
Wir achten uns.
Wir können uns jeden Tag sehen, ohne zu seufzen.»

Spielfeld [maschinengeschrieben], 03. März 2001

«Ich bin glücklich, weil ich mit Dir reden kann und weil Du mir bis jetzt immer erlaubt hast, meine Gefühle zu beschreiben und Dir zu zeigen. Ab und zu denke ich mir, Du sagst deshalb nichts,um mich nicht zu verletzen, vielleicht weil Du mich genug gern hast, um zu verschweigen, dass Du mich nicht genug gern hast.»

Spielfeld [maschinengeschrieben], 10. März 2001

«Du bist der Mensch, mit dem ich am liebsten zusammen bin. Nachdem Du aber AUCH eine Frau bist – und was für eine! – hab´ ich nicht nur Deine Seele lieb, sondern auch alles andere (Lechz!). Ich glaub’, Du spürst das. Wenn ich mir vorstelle, dass ich Dich eines Tages.............darf und Dich dabei hemmungslos............darf und dann Deine............berühren, Deinen..............sehen, Deine..............lieben und dann auch noch...............berühren darf, also mir würden da echt die Worte fehlen...»

Spielfeld [maschinengeschrieben], 13. März 2001

«Ich finde, dass jeder einzelne von uns Eigenschaften hat, die der andere braucht. Da derzeit nur ICH so denke, hoffe ich, dass Du mir mein Werben weiterhin in einer Art gestattest, die Dich nicht verletzt, sondern im Gegenteil Dir vielleicht sogar angenehm ist oder Dich – im positiven Sinne – erheitert. Ich glaube nicht, dass es nur an Dir liegt, ob Du mich magst. Ich denke sogar, dass sehr viel an mir liegt, ob ich Dein Herz erobern kann! Bis dahin sei also bitte auf folgendes gefasst: »

Spielfeld [maschinengeschrieben], 14. Mai 2001

«Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, ....»

Spielfeld [maschinengeschrieben], 21. Mai 2001

«Es kann heute nur der allerschönste Tag in meinem Leben werden, weil ich Dir nahe sein darf. Hoffentlich stürzt nicht bis abends ein Meteor auf das Hotel oder geht nicht die Welt gerade heute unter...»

Gelesen von:

Matthias Angerer

Gesamtdauer:

11'19''

Begleitbrief von Susanne (2005): «Ich hatte das große Glück, einen Menschen kennen und lieben zu lernen, wie so Mancher es sich nicht einmal erträumen kann. Wir hatten 2 wunderschöne Jahre, dann ist er leider ganz plötzlich verstorben. Seine Liebe aber ist in meinem Herzen geblieben und er hat mir auch die Kraft gegeben, mich von niemanden und nichts abhängig zu machen. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar. Er liebte mich ohne Bedingungen! Seine letzten Worte waren: Ich liebe alles was Du bist und hast. Wenn Sie diese Briefe lesen, können Sie vielleicht erahnen, welch wundervolle Zeit wir gemeinsam verbringen konnten.
Eine Kurzinformation über die Situation: Ich war 30 Jahre verheiratet, aber schon lange nicht mehr glücklich. 1998 habe ich bei Stefan in der Firma zu arbeiten begonnen, damals war ich 48 Jahre, er war ein Jahr älter als ich. Er war gerade dabei, seine Firma – eine Werbeagentur – umzustrukturieren, denn diese Tätigkeit war ihm zu oberflächlich und er wollte mehr mit Menschen arbeiten. Auch er war verheiratet und hatte ein sehr bewegtes Leben hinter sich. Wir arbeiteten gemeinsam und ergänzten uns von Anfang an sehr gut. Er hatte die besten Ideen, für alles Verständnis und es gab für ihn nie ein Problem, sondern nur eine Lösung. Wir besprachen alles, hatten großen Spaß bei unserer Arbeit und akzeptierten uns gegenseitig. Durch ihn konnte ich so vieles lernen und auch er betonte immer wieder, dass er auch von mir sehr vieles gelernt hat. Ich hatte dann bald die Kraft, mich scheiden zu lassen. Nach ca. 3-jähriger Zusammenarbeit mit Stefan hatte er sich plötzlich in mich verliebt, er war aber auch nicht darauf vorbereitet, denn er war der Meinung, sein Leben würde so weiterverlaufen, ausgefüllt mit kommunikativer und geistiger Tätigkeit. Ich wollte nichts davon wissen. Vielleicht hatte ich auch ein wenig Angst, dass unsere Freundschaft, unsere Gespräche dadurch gefährdet sein könnten, die ich nicht mehr missen wollte. Er sagte immer ‹Liebe ist BRAUCHEN› und das wollte ich so einfach nicht akzeptieren. Aber er gab nicht auf und dafür bin ich ihm heute noch sehr dankbar, denn sonst hätte ich wohl nie diese Liebe, diese Leidenschaft und dieses Glück erfahren. Erst als ich es zuließ, und er seine Hand beim Spaziergang auf meine Schultern legte, überkam mich soviel Wärme, soviel Energie, soviel Einfühlungsvermögen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Wir verbrachten eine wundervolle Zeit. Noch nie zuvor habe ich so viel mit jemandem geredet, so viel gelacht und so intensiv einen Menschen geliebt. Er war ein ganz besonderer Mensch, ist aber leider nicht mehr dazugekommen, sein Buch zu schreiben – aber wir haben so viel darüber gesprochen und ich habe mir vorgenommen, es für ihn und auch für mich noch zu tun. Ich lese heute noch sehr oft all die Briefe und niedergeschriebenen Gedanken. Teilweise muss ich lauthals lachen, sie bringen mich aber auch zum Nachdenken und vor allem geben sie mir unheimliche Kraft.»